ProVeg startet Förderprogramm für vegane Food-Startups

15 % aller veganen Markteinführungen hatten 2017 ihren Ursprung in Deutschland. Damit sind wir globaler Spitzenreiter im Bereich Veggie-Produktinnvationen. Doch warum ist es so wichtig, dass wir mehr pflanzenbasiert essen? Die Gründe sind hinlänglich bekannt: Es geht vor allem um weniger Tierleid, weniger CO2-Ausstoß, bessere Gesundheit und damit eine geringere Belastung für unser Gesundheitssystem. Doch wie kann man mehr Menschen dazu bewegen, Lebensmittel ohne tierische Inhaltsstoffe zu konsumieren? Diese Frage stellt sich die Organisation ProVeg tagtäglich und Antworten liefert der Verbund direkt mit.

ProVeg, ehemals Vebu, hat sich zum Ziel gesetzt, den weltweiten Tierkonsum bis 2040 um 50 Prozent zu reduzieren. Zum Weltvegantag am 1. November 2018 feierte ProVeg den Start eines neuen Förderprogramms für Food-Startups, die pflanzenbasierte Lebensmittel entwickeln. Vier Monate durchleben die Gründer das Incubator-Programm und erhalten nicht nur Zugang zu einem neuen Co-Working Space in Berlin, sondern auch Unterstützung durch einen erfahrenen Business-Mentor sowie ein Netzwerk aus Industrie- und Messepartnern, Marktforschern und internationalen Investoren, Workshops sowie Unterstützung bei der Finanzierung.

Geschmack im Fokus

Was genau bewegt mich als Konsumenten dazu, zu einem bestimmten Produkt zu greifen? Maßgeblich für die Entscheidung der Ernährungsweise ist für mich, sowie für viele Verbraucher, der Geschmack. Was mir nicht schmeckt, esse ich nicht. Wie also können mehr Menschen von einer veganen Ernährungsweise überzeugt werden? Die Antwort liegt auf der Hand: Mit Geschmack. Die Teilnehmer des ProVeg Incubators bieten Käse, Schokolade oder Pflanzenmilch auf Erbsenbasis. Alle 11  Teilnehmer präsentierten sich mit einem Pitch und ein Teil hat ihre Produkte zum Verköstigen angeboten. Ich würde nicht sagen, dass alle meinen persönlichen Geschmack getroffen haben, aber das hätte mich auch sehr verwundert.

Gut gefallen und geschmeckt haben mir persönlich die Kreationen von Serotonina, einem Food-Startup aus Polen, das mit Charme und Witz ihre Käsekreationen aus Cashewnüssen und auf Sojabasis vorgestellt haben. Ebenso gut gefallen hat mir auch die Idee des schwedischen Incubator-Mentors Måns Ullerstam. Mittels Crowdfunding können Privatpersonen über die Holding Kale United beim Aufbau veganer Marken investieren und damit den Ausbau des veganen Angebots im Lebensmittelmarkt aktiv voranbringen.

Mehr vegane Lebensmittel im Regal

Machen wir uns nichts vor. Auch wenn mehr und mehr alternative Produkte den Markt erobern, sich rein pflanzlich zu ernähren, ist schwer. Das ist für mich der Hauptgrund, weshalb ich nach wie vor zu den Allesfressern gehöre. Ich habe keine Lust mich ständig mit Lebensmitteln beschäftigen zu müssen und ich bin absolut kein Kochtalent. Was Ernährung anbelangt, bin ich ein faules Gewohnheitstier. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, wäre das (neben vielen anderen Wünschen) eine größere Auswahl und mehr Angebot an veganen Lebensmitteln, damit ich einfach zugreifen kann. Getreu dem Motto: Aus Versehen vegan. Durch die Unterstützung der jungen Food-Startups und ihren veganen Produktideen, trägt ProVeg einen maßgeblich Teil dazu bei, dass sich das Angebot im Supermarkt und im Außer-Haus-Markt langfristig verändern wird. Auf die Entwicklung der Unternehmen bin ich gespannt, denn ob sie langfristig erfolgreich sein werden, entscheidet am Ende auch der Konsument und sein Geschmack.

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